Da ich selbst Probleme mit dem Leerlauf
in der Kaltlaufphase meiner MKIII hatte (bis hin zum Absterben des Motors),
wollte ich das ISC-Ventil reinigen, da dies bei vielen Fällen die Ursache
für die Störungen sein konnte.
Über meine
Erlebnisse beim Reinigen des ISC-Ventil möchte ich hier nun berichten.
Datum der Reinigung des ISC: 21.12.2003, gegen 19:00 Uhr.
Eins kann ich vorwegnehmen:
Der Ausbau des
ISC-Ventils ist kein Kinderspiel, so wie es von einigen Mitgliedern behauptet
wird!
Zunächst mußte ich erst
mal das Ventil finden.
Das ISC-Ventil sitzt dort,
wo ich es mit dem gelben Pfeil markiert habe (hier ist das ISC bereits schon
abgeschraubt):
Dann ging es an den eigentlichen Ausbau.
laut der Beschreibungen
im Forum sollte es ja einfach sein: Zunächst den Stecker vom Ventil ziehen,
und dann "nur" 2 Schrauben rausdrehen, und das Ventil sollte abgezogen werden
können.
Denkste!
Zwei Schrauben?
Die waren schnell gefunden, aber an die untere Schraube kam ich einfach nicht
hin! Auch nicht mit Ratsche und Verlängerung. Da stand einfach alles
im Weg.
So kam ich nicht
weiter!
Also hab ich
mir das Werkstatthandbuch zur Hand genommen (die Handbücher hab ich mir
vor Jahren mal bei Toyota gekauft; Werkstatthandbuch Ausg. Aug. 1987, Pub.
No. RM086M)
dank Andreas-M Hinweis auf Seite BS-108, und hab mal nachgelesen:
Ausbau des ISC-Ventils
(laut Handbuch):
1. Kühlmittel
ablassen
2. Steckverbinder
des ISC-Ventil lösen
3. Zwei Kühlmittel-Bypass-
und Luftschläuche vom ISC-Ventil ausbauen
4. ISC-Ventil
ausbauen
a. die zwei Schrauben ausbauen
b. das ISC-Ventil und Dichtung ausbauen
c. (nur bei 7M-GTE-Motoren) Dichtscheibe und das Rückschagventil von
der Einlaßkammer ausbauen.
So ne Kacke,
dacht ich mir. Von wegen einfach!
Also, zuerst
mal ne Zigarette geraucht, dann ans Werk!
Vergiß
den Schmarrn, der geschrieben steht, und versuch es mal selbst.
Ich fass mal
meine Einzelschritte zusammen:
Zuerst den Stecker vom ISC-Ventil abziehen.
Das ging noch einfach.
Dann musste ich die Domstrebe
lösen, ansonsten konnte ich an die untere Schraube nicht hin. Im obigen
Bild seht ihr am unteren Rand noch die blaue Halterung von meiner Domstrebe.
Anschliessend ging's an Schlauch
lösen.
Zuerst habe ich den kleinen
dünnen Druckschlauch gelöst. Da die Sau so fest sass an dem Ende,
welches zum ISC-Ventil führte, hab ich einfach das andere Ende abgeklemmt
und abgezogen. Dieses Ende geht in das dünne Stahlröhrchen über,
welches parallel zum 3000er Rohr verläuft.
Dann sollte der fette Kühlmittelschlauch
gelöst werden. Trotz lösen und Verschieben der Klammer hab ich
diesen Schweineschlauch nicht abziehen können. Ich konnte ihn drehen.
Das war auch alles. Es war einfach kein Platz zum Abziehen, alles war zu eng.
Bevor ich mir die Finger aufreissen wollte, und den Schlauch beschädigen
würde, hab ich einfach das andere Ende abgezogen; nachdem zuerst die
Klammer gelöst wurde. Dieses andere Ende mündet in das dickere Stahlrohr,
welches ebenfalls parallel zum 3000er Rohr verläuft. Dann hab ich den
Schlauch einfach hochgedreht.
Obwohl es eigentlich ein Wasserschlauch
sein sollte, war kein Wasser drin! Vermutlich, weil der Schlauch sehr weit
oben steht, und im Stand das Wasser abläuft. Vorsichtshalber hab ich
mal im Kühler und Ausgleichsbehälter nachgesehen, ob überhaupt
noch genug Wasser drin war. Das war es.
O.k. weiter geht's.
Nun sollte der 2. Kühlmittel-Bypass-Schlauch
abgezogen werden. Doch der verdammte Schlauch befand sich am unteren Ende
des ISC-Ventils. Da kam doch kein Mensch vernünftig hin! Ausser, wenn
der Motor ausgebaut wurde! Na, dann eben nicht!
Als nächstes wurden die
zwei Schrauben entfernt. Dazu hab ich ne ratsche mit ner. ich glaub, 12er
Nuss genommen. Die obere Schraube wa r kein Problem; nur die untere Schraube
konnte ich nur mit einer von meine 3 Verlängerungen für die Ratsche
(aus 3 verschiedenen Ratschen-Sätzen; die eine Verlängerung war
minimal zu kurz, die andere war wenige Zentimeter zu lang; erst der dritte
Ratschensatz hatte die richtige Verlängerung und eine entsprechend schmale
Nuss) lösen.
Endlich konnte ich das ISC-Ventil
rausziehen! Aber Vorsicht, dass die Dichtung Euch nicht flöten geht!
Allerdings hing das ISC-Ventil noch am unteren Wasser Schlauch; das war mir
wurscht!
Leider war hier die Arbeit
noch nicht zu Ende!
Jetzt mussten noch die 3 Schrauben
gelöst werden, mit denen das Gehäuse (an den auch der Stecker war)
an der Halterung (an welcher der Luftschlauch hing) befestigt war.
Im nachfolgendem Bild seht
ihr bereits das abgeschraubte Gehäuse:
Im nächsten Bild eine Großaufnahme
des bösen Teiles, das meinen unrunden Leerlauf verursacht hatte:
Das Teil wurde gründlichst gereinigt
(mit Stofftüchern), und sieht nun aus wie neu:
Im Anschluss habe ich auch das Rückschlagventil
gereinigt (mit gelben Pfeil markiert):
Hier ist es noch dreckig.
Ich habe vorsichtig die Dichtscheibe
herausgezogen, und anschliessend das Ventil (vorsichtig mit einem Schraubendreher;
aber nicht die Membran zerstören!), und hab versucht, so weit wie möglich
den Dreck zu entfernen.
Ebenso hab ich auch das Gehäuse
(im Bild gegenüber dem gelben Pfeil; das mit den "2" Schrauben befestigt
war) gereinigt.
Nach einer weiteren Zigarette (eine
von vielen) und dem Fotografieren, hab ich die Sachen in umgekehrter Reihenfolge
zusammengebaut.
Ich erspare
mir die Details. Der Ausbau steht ja peinlich genau schon da.
Zum Schluß
gilt es zu überprüfen, ob alle Dichtungen und Schrauben eingebaut
wurden, sowie ob wieder alle Schlauche befestigt wurden.
Dann kam die Probe:
Der Wagen wurde
im kalten Zustand gestartet, und eine ausgiebige Probefahrt gemacht.
Und siehe da
Im kalten Zustand war der Leerlauf ruhiger, die Drehzahl ging
beim Gaswegnehmen sanfter runter, nicht unter ca. 800 Umdrehungen, und seit
dem ist mir der Wagen auch nicht mehr abgestorben!
Ich kann jedem nur empfehlen, das ISC-Ventil mal zu reinigen, wenn dies noch nicht geschehen ist. Unsere Kracks brauchen sicherlich nicht meine Erfahrungen durch zu lesen, aber es gibt sicherlich einige andere, die sich an meinem Erfahrungsbericht erfreuen.
Der Münchner MKIII Fraktion kann ich gerne helfen, wenn sie dies tun möchten.
München, 29.12.2003 (Erstellung des Berichtes),