Darauf hin hatte ich mir vorgenommen, mal meinen Verdampfer auszubauen und anzusehen.
Ab 11.07.2004 war es dann soweit, und ich begann mit dem grausigem Werk:
Hier ein Blick in den Motorraum,
in dem die beiden Leitungen zum Verdampfer (welcher sich hinter dem Handschuhfach
befindet) führen. Im Augenblick ist nur die dicke Leitung, im gelben
Kreis in Bild 1, zu erkennen. (der
Aktivkohlebehälter, die dicke schwarze Patrone, die überhalb
des gelben Kreises sitzen würde, hatte ich schon vorher ausgebaut):
Bild 1
Im folgendem Bild wurde bereits auch der Halter für den Aktivkohlebehälter abgebaut.
Um den Kältemittelkreislauf
zu öffnen, hatte ich zuvor bei meinem Klimafritzen das Kältemittel
R134a absaugen lassen (laut Quellen im Inernet: R134a = Tetrafluorethan,
ist ein Fluorkohlenwasserstoff, der als Treib- und Kältemittel Verwendung
findet).
Doch laut Aussage meines Klimabauers verbleibt immer noch eine kleine
Restmenge in den Leitungen.
Ich habe somit zuerst die
dicke Leitung aufgeschraubt. Langsam, damit der Rest des Kältemittels
(R134a) auch schön langsam entweichen konnte.
Nachdem dann das R134a
entwichen war, habe ich die Leitung komplett aufgeschraubt, und anschliessend
die dünnere Leitung aufgeschraubt.
Im nachfolgendem
Bild 2 seht ihr die Nahaufnahme von den Verbindungen der beiden
unterschiedlich dicken Leitungen (Hoch- und Niederdruck,
beide im gelben Kreis ). Man kann an der dicken Leitung, wenn
man genau auf das Gewinde schaut, am Anfang des Gewindes die grüne Dichtung
erkennen. Des weiteren, innerhalb des grünes
Kreises , sieht man den Abwasserschlauch für das Kondenswasser
des Verdampfers (Die Lage des Schlauches genau merken; für den Wiedereinbau);
hier entweicht das Kondenswasser, und tröpfelt zu Boden. Also nicht
wundern, wenn nach Abstellen des Motors (nachdem auch die Klima in Betrieb
war) sich eine
kleine
Pfütze unter dem Wagen sammelt. Solange sich die Pfütze unterhalb
des Abwasserschlauches befindet...
Bild 2
Die beiden Dichtungen
(für die beiden Leitungen im gelben Kreis) müssen auf jeden Fall
ausgetauscht werden!
Wenden wir uns nun dem Verdampfer
zu.
Der Verdampfer sitzt in
einem weißen Gehäuse hinter dem Hanschuhfach.
Zunächst muss das
Handschuhfach abgeschraubt werden, ebenso der Bügel an der Unterseite
des Handschuhfaches. Des weiteren wird die Abdeckung für die ECU abgeschraubt.
Im nachfolgendem
Bild 3 sehen wir das Verdampfergehäuse im gelben Kreis;
rechts daneben baumelt die ECU, die abgeschraubt werden muß, damit
man an alle Schrauben, die das Gehäuse halten, entfernen kann. Und das
weiße Teil rechts daneben mit der grauen Abdeckung, darin befindet
sich das Gebläse für die Lüftung:
Bild 3
Jetzt sehen wir den Verdampfer,
nachdem die Halteschrauben gelöst wurden, und das Gehäuse nach
vorne rausgezogen wurde.
Es ist darauf zu achten,
dass der Schlauch, der das Kondenswasser ableitet, mit herausgezogen wird
(ist meine Empfehlung. Der Schlauch geht durch die Wand in den Motorraum.
Im gelben Kreis in
Bild 4 sehen wir nun die Gegenstücke der beiden Druckleitungen
aus dem Motorraum (siehe dazu Bild 2
):
Bild 4
Und jetzt das Bild des
Grauens:
wie hier in
Bild 5 zu sehen, so sah die Seite aus, die vom Gebläse
her in den Verdampferkasten führt:
Bild 5
Und erstaunlicherweise, wie
in Bild 6 zu sehen, sah so die rückwärtige
Seite des Verdampfers aus:
Bild 6
Anschließend habe ich die Schrauben des Gehäuse entfernt, und den Verdampfer rausgenommen. Dabei musste ich die schmale Dichtung an den Übergängen der beiden Gehäusehälften durchtrennen.
So wie in
Bild 7 sieht der eigentliche Verdampfer aus. Im gelben Kreis
befindet sich das Expansionsventil:
Bild 7
Jetzt ging es an das Reinigen
des eigentlichen Verdampfers.
Zuerst habe ich die offenen
Leitungen verschlossen, damit kein Dreck oder irgend eine Flüssigkeit
in den Verdampfer gelangen konnte.
Dann habe ich den groben
Schmutz entfernt, und anschliessend mit Druckluft (Kompressor mit Druckluftpistole
war ja vorhanden) gereinigt.
Den letzten Dreck habe
ich mit Bremsenreiniger (3 Dosen habe ich benötigt!) entfernt. Auch
alle Leitungen (natürlich nur die Oberfläche!) habe ich mit Bremsenreiniger
und Küchenrolle gereinigt.
Ich empfehle auf jeden
Fall Bremsenreiniger. Von allen anderen Reinigungsmittel, wie z. B. Kaltreiniger,
rate ich ab. Denn Kaltreiniger sind nicht geruchsneutral, und es stinkt
eine ganze Zeit lang nach dem Zeug im Fahrzeug, wenn die Lüftung eingeschaltet
wird.
Auch rate ich davon ab, Wasser zur Reinigung zu benutzen! Wasser, wenn
nicht gleich getrocknet, könnte zu Korrosion und damit zu Undichtigkeiten
im System führen .
(Allerdings haben mir in der Zwischenzeit einige Supra-Kollegen berichtet,
dass sie den Dreck mit Wasser abgewaschen hatten; angeblich besteht ja das
Kondensat auch nur aus Wasser. Es bleibt jeden selber überlassen, wie
er seinen Verdampfer von außen reinigt)
Dann habe ich die eine Schraube
vom Expansionsventil abgeschraubt, und alle 4 Dichtungen entfernt (2 Dichtungen
sitzen auf der Oberseite, von wo aus es dann über die beiden gekrümten
Rohre in den Verdampfer führen, und 2 Dichtungen auf der Unterseite,
von wo aus es über die Anschlussplatte und dann in ein dickes und
ein dünnes Rohr mündet).
Anschließend habe
ich alle Anschlüsse mit Bremsenreiniger gereinigt, neue Dichtungen
eingesetzt, und alles zusammen mit einer neuen Schraube (vom Toyota-Händler)
zusammengeschraubt.
Nachdem ich nun auch das Innere des weißen Gehäuses gereinigt hatte, habe ich die beiden Gehäusehälften wieder auf den Verdampfer gesetzt. Man muss nur aufpassen, dass man die Hälften richtig aufsteckt; Die beiden Rohre (dick und dünn) müssen exakt in die Aussparungen im Gehäuse passen.
Jetzt musste das Gehäuse
wieder hinter das Handschuhfach montiert werden.
Dabei ist zu beachten,
dass der Abwasserschlauch für das Kondenswasser wieder richtig in die
Öffnung zum Motorraum durchgesteckt wird (Lage des Schlauches im
Motorraum, siehe Bild 2), sowie die
beiden Rohre (dick und dünn) ebenfalls in die Öffnung zum Motorraum
zu stecken. Jetzt muss der Sitz des Kondensabwasserschlauch im Motorraum
kontrolliert werden. Die beiden Leitungen (dick und dünn) müssen
genauso weit wieder in den Motorraum hineinragen, wie in
Bild 2 zu sehen ist.
Bei mir hat es beim 1.
Versuch nicht gleich geklappt. Irgendwann dann doch.
Jetzt wieder den weißen
Kasten (mit dem Verdampfer drinne) festschrauben.
Anschließend im
Motorraum die beiden Leitungen (dick und dünn, also Nieder- und Hochdruckleitung),
nachdem neue Dichtungen eingesetzt wurden, miteinander verschrauben, und
mit dem erforderliche Drehmoment festziehen. Da kein Drehmomentschlüssel
angesetzt werden kann, habe ich die Muttern nach eigenem Ermessen ganz
schön fest angezogen.
Jetzt ging es an den Tausch
des Trockners.
Von Toyota wurde mir seinerzeit,
als ich meine Klimaanlage von R12 auf R134a umrüsten
ließ, ein Trockner ohne Schauglas eingesetzt. Dies geschah ohne meine
Einwilligung, weswegen ich auch sauer war. Jetzt hatte ich die Gelegenheit,
meinen Trockner auszutauschen, und durch einen mit Schauglas zu ersetzen.
Der Trockner ist die graue
Patrone (neu ist er meißtens schwarz), hinter dem Überlaufbehälter
für das Kühlerwasser.
Im nachfolgendem Bild
wurde der Überlaufbehälter für das Kühlerwasser schon
rausgezogen:
Als nächstes den Haltebügel
für den Überlaufbehälter abgeschrauben.
Jetzt mussten die beiden
Leitungen, die zur Trocknerpatrone führten, geöffnet werden. Da
man aber mit einem Gabelschlüssel so beschissen hinkommt, und ein normaler
Ringschlüssel geschlossen ist, habe ich kurzerhand einen
geraden Ringschlüssel, Größe 17 , an der oberen
Seite mit einer Flex aufgetrennt (natürlich gibt es solch offene Ringschlüssel
auch zu kaufen, z.B. für Bremsleitungen, aber ich hatte zu dem Zeitpunkt
gerade keinen zur Hand), siehe Bild:
und nun ging das Aufschrauben
problemlos.
Dann mussten die Klammern
um die Patrone noch aufgeschraubt werden, dann konnte ich den Trockner
entnehmen.
Jetzt die neue Trocknerpatrone
nehmen, die beiden Abdeckkappen entfernen (anmerkung:
wichtig! Beim Kauf der Trocknerpatronen müssen die beiden Rohren fest
mit Gummistopfen verschlossen sein. Sollten keine Stopfen mehr an den beiden
Anschlüssen, oder einem von beiden, sitzen, könnt ihr die Patrone
gleich wieder zurückgeben, und am besten woanders eine Neue bestellen;
normalerweise sollte die Trocknerflasche mit einem Gas befüllt sein,
und dann eben mit Stopfen verschlossen, damit das Gas nicht entweichen kann.
Damit wird verhindert, dass die Umgebungsluft in die Trocknerpatrone gelangen
kann, und die in der Umgebungsluft enthaltene Feuchtigkeit von dem Granulat
im Trockner aufgenommen wird. Der Trockner soll ja das Wasser aus dem Kühlkreislauf
aufnehmen. Daher sollte man den Trockner eh alle paar Jahre von Haus aus
erneuern. ),
die Rohrleitungen, die
zum Trockner führen, so gut wie möglich reinigen, neue Dichtungen
einsetzen und die neue Trocknerpatrone anschliessen. Mit dem geöffneten
Ringschlüssel ist das Festziehen auch kein Problem mehr.
Jetzt noch die beiden
Klammern (um die Patrone) festschrauben, den Bügel für den Überlaufkühlwasserbehälter
einbauen, und den Behälter wieder einsetzen.
Das war's auch schon.
Jetzt noch zum Klimabauer
fahren, die Anlage mittels Stickstoff auf Dichtheit prüfen, und wenn
dicht, dann befüllen lassen.
Damit sollte der unangenehme, muffige, gruftige Staubsaugerbeutelgeruch
entfernt worden sein.
Viel Erfolg wünscht Euch
Peter / Knight Rider.